Pressemitteilung — F.A.Z.-Kongress zeigt „Perspektiven in Krisenzeiten“ auf
Unter dem Motto „Perspektiven in Krisenzeiten“ diskutierte die Frankfurter Allgemeine Zeitung heute mit hochkarätigen Gästen relevante Fragen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur. Mehr als 600 Gäste waren vor Ort dabei, die Hauptprogrammpunkte konnten per Livestream verfolgt werden.
Am heutigen Freitag fand zum vierten Mal der F.A.Z.-Kongress „Zwischen den Zeilen“ statt. Mehr als 600 Gäste kamen im Campus Westend der Goethe-Universität zusammen, um gemeinsam „Perspektiven in Krisenzeiten“ zu diskutieren. Auch digital konnten Interessierte die Hauptprogrammpunkte im Livestream verfolgen.
Thomas Lindner, Vorsitzender der Geschäftsführung der F.A.Z., betonte in seiner Begrüßungsrede, dass es Perspektiven jetzt mehr denn brauche. Gleich im ersten Hauptprogrammpunkt ging es um Perspektiven für die deutsche Wirtschaft. Über diese diskutierte F.A.Z.-Herausgeber Gerald Braunberger mit Veronika Grimm, Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Obwohl Deutschland in Sachen Energieversorgung gut durch den Winter gekommen sei, sieht Grimm derzeit noch keinen Grund für Entwarnung. Deutschland stünden viele Herausforderungen bevor und es müsse an vielen Stellschrauben gedreht werden, etwa im Hinblick auf Klimaschutz oder auch, um die Energieversorgung für den nächsten Winter sicherzustellen. Carsten Knop, F.A.Z.-Herausgeber, richtete am Vormittag den Blick auf Hessen und sprach mit dem hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein und ESA-Astronaut Matthias Maurer. Rhein sprach sich unter anderem dafür aus, die Technologie Fähigkeit des Landes zu verbessern. Nur durch Fortschritt könne Neues entstehen, doch dafür brauche es vor allem auch den Mut der Jugend sich für Fortschritt zu begeistern. Aber auch ein gesamtgesellschaftliches Umdenken hin zu einer neu entdeckten Begeisterung für das, was Deutschland schon immer ausgemacht habe, sei wichtig: der Glaube an den Fortschritt bestehender Technologie. Maurer pflichtete dem Ministerpräsidenten bei, betonte jedoch auch, dass die Politik jetzt handeln müsse, um die europäische Raumfahrt zukunftsfähig zu machen. Etwa hundert Unternehmen und 50 Lehrstühle mit Bezug zur Raumfahrt gebe es schon in Hessen, sagte Rhein. Das gelte es auszubauen.
Im Fokus des F.A.Z..-Kongresses stand auch der Krieg in der Ukraine und mit ihr die politische Lage Europas und der Welt. Carlo Masala, Professor für Internationale Politik, Sicherheitspolitik, Wehr- und Völkerrecht an der Universität der Bundeswehr München, sagte im Gespräch mit Andreas Krobok, dass Russland den Krieg schon verloren habe. Dennoch appellierte er an die europäischen Streitkräfte, die Zusammenarbeit zu verbessern. Für die deutsche Regierung sei es momentan wie auf Sicht fahren, da man während dieser Kriegszeit keine Erfahrungswerte habe. Dafür mache sie es, so Masala, aber „ganz gut“. Wie Deutschland sich im aktuellen Konflikt positioniert und wie man künftig mit Russland umgehen wolle, verriet Bundeskanzler Olaf Scholz im Politik-Hauptpanel mit F.A.Z.-Herausgeber Berthold Kohler. Es könne nicht sein, dass Russland unter Verweis auf frühere Zustände nun seine Grenzen verschieben wolle. „Wo kämen wir hin, wenn das die Sicherheitsordnung in Europa bestimmen würde?“, sagte Scholz. Es sei die große Errungenschaft der Entspannungspolitik der Siebzigerjahre, dass mit Gewalt keine Grenzen verschoben werden. Das sei in Deutschland Konsens. „Und das darf man auch von anderen erwarten, sonst ist der Friede gefährdet.“ Die Ukraine dürfe nicht verlieren, es dürfe keinen „russischen Diktatfrieden“ geben, so der Bundeskanzler. Zu Beginn des letzten Panels des Tages berichtet Andrij Melnyk per Video zugeschaltet von seiner Rückkehr aus Berlin nach Kiew. Am Tag seiner Ankunft in der ukrainischen Hauptstadt sei ein Wohnhaus von einer russischen Rakete getroffen worden und habe fünf Menschen getötet. "Das ist die Realität in der Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer jeden Tag leben", sagt Melnyk. Er habe dem Bundeskanzler bei seinen Ausführungen im vorherigen Panel genau zugehört und sei sehr dankbar dafür, dass Deutschland und viele andere Länder die Ukraine weiter unterstützen, „aber wir müssen alles unternehmen, damit dieser Krieg noch viel schneller, noch in diesem Jahr beendet wird“.
Berichterstattung und Video-Mitschnitte des F.A.Z.-Kongresses finden Sie unter faz.net.
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